Dieses Jahr erstmals in den Oktober verschoben und dennoch erfolgreich besucht: Der gemeinsame Tag der offenen Tür des Montessori Kinderhauses, der Grundschule sowie der Oberschule lockte auch an den ersten nass-kühlen Herbsttagen viele Besucher an.
Wir starteten unseren Rundgang im Kinderhaus. Hier fanden sich schon kurz nach Beginn der Veranstaltung Eltern mit ihren Sprösslingen ein. Die Leiterin, Andrea Knospe, gab in kleinen Gruppen und in 1:1 Gesprächen Informationen zum Konzept und Ablauf.
Es fiel auf, dass auch Eltern mit größeren Kindern, die schon fast im Vorschulalter waren, sich für die Pädagogik interessierten. Die großen Kleinen hatten dabei nicht weniger Freude als die ganz Kleinen.
Das Sinnesmaterial forderte die Kinder aller Altersstufen zum Nachdenken auf. Mit Begeisterung wurde mit und ohne Eltern getestet was das Zeug hielt. Da Kinder bei jedem Wetter gern draußen sind wurde auch der Spielplatz des Kinderhauses ausgiebig genutzt.
Wir machten uns auf den Weg in die Grundschule. Dort hat die Regenbogengruppe ihren Freiarbeitsraum. In dieser Gruppe lernen und spielen überwiegend die Kinder im Jahr vor der Schule.
In der Grundschule angekommen, fielen als erstes neugierige Kinder und Eltern beim Ziegengehege auf dem Schulhof auf. Gleich daneben: Das Tierquiz mit Fragen rund um die Tierwelt. Ganz klar, einen eigenen Tierhof hat kaum eine Schule zu bieten. Die 3 Burenziegen sind jedoch nicht nur zum Streicheln da. Sie sind Teil des Miteinanders. Die Schüler lernen im Umgang mit ihnen Verantwortung zu übernehmen.
Der Eingangsbereich der Grundschule leuchtete in den schönsten Herbstfarben. Die Schulleiterin, Marion Micheel, begrüßte ihre Gäste. Wer wollte, durfte sich gleich seinen eigenen Button zum Anstecken bemalen. Lautsprecher-Durchsagen wiesen auf besondere Höhepunkte des Tages hin.
Halbstündlich gab es Schulführungen, bei der die Grundschüler neue Eltern und ihre Kinder durch das moderne Schulhaus und die bunten Räume führten. Dabei stellten sie ihre Lehrer und Lerngruppen vor. Ja, Lerngruppen. Denn das Besondere an der Montessori Grundschule ist, dass die Klassen nicht nach Jahrgangsstufen unterteilt werden. Die Kinder lernen jahrgangsgemischt, d. h. Kinder der Jahrgänge 1 – 3 und der Jahrgänge 4 – 6 lernen gemeinsam. So können die „Klassen“ auch nicht 1a und b heißen. Hier trifft man auf die „Gelben Sonnenkinder“, die „Feuersterne in orange“, die „Violetten Edelsteine“ und die „Grünen Drachen“.
Folgt man den Schülern in die jeweiligen Lernräume wird sofort klar: Der Name ist Programm. Alles leuchtete prächtig in den unterschiedlichen Farben der Lerngruppen.
Die Lerngruppenleiter erklärten Gästen das Prinzip der Montessori Pädagogik und wie es an der Schule im Unterricht umgesetzt wird. Die Kinder gingen derweil auf Tuchfühlung mit dem Montessori Material. Ob Perlenstäbe, Streifen‑, Multiplikations- und Divisionsbretter, Blöcke mit Einsatzzylindern oder Ziffern und Chips – das mathematische Material bot viele Möglichkeiten. Ebenso interessant ist das Material für den Sprachbereich mit seinem beweglichen Alphabet und den Sandpapierbuchstaben, um Wörter sichtbar und beweglich zu gestalten.
Aus dem Musikraum erklangen viele unterschiedliche Töne. Die Kinder der Montessori Grundschule zeigten auf Instrumenten wie einfach es ist, sie ertönen zu lassen. Damit animierten sie die Besucherkinder mitzuspielen. Schon bald erklang ein kleines Orchester mit einem bunten Mix aus Tönen – gespielt von Montessori- und Besucherkindern. Jedes Instrument musste ausprobiert und bespielt werden. So lockten sie immer neue Besucher hinein.
In der Caféteria war ein reichhaltiges Buffet aufgebaut. Auf der Terrasse gab es selbst gebackene Pizza mit verschiedenen Belägen frisch aus dem Lehmofen.
Auf dem Schulhof spielten Kinder auf dem Klettergerüst, bewältigen einen aufgebrauten Parcours oder spielten Fußball.
An der Oberschule angekommen empfing einen gleich der leckere Grillstand.
Im Foyer der Schule wies eine Tafel auf Angebote hin. Auf den Fluren kamen uns Schüler mit grünen Montessori T‑Shirts entgegen. Jeder T‑Shirt-Träger und jede T‑Shirt-Trägerin hatte ein Namensschild, sodass man ihn oder sie bei Fragen von Gästen unterscheiden konnte.
In den weit geöffneten Doppelräumen konnten die Gäste einen Eindruck von den Lernbüros erhalten. Wie in der Grundschule sieht es auch hier nicht nach einem Standardklassenzimmer aus. Die Stühle sind in einem großen raumeinnehmenden Kreis aufgestellt. Der hintere Teil des großen Raumes ist mit individuellen Arbeitsplätzen ausgestattet. Es entsteht ein gemütlicher und behaglicher Eindruck.
In einer Ecke hat sich die Schulleiterin, Kerstin Kleist, mit einem Elternteil und seinen Kindern für ein individuelles Gespräch zurückgezogen.
Am Ende des Ganges wartet wieder ein buntes Buffet auf seine Gäste. Von süß bis herzhaft bis hin zu veganen Snacks war Vielfalt geboten.
Zwischendrin gab es einen Gruß aus der „Montecatering-Werkstatt“. Oben auf der Galerie gab es Henna-Tattoos und Nailart. Einen Raum weiter Bastelangebote.
Das Highlight des Tages war das gemeinsame Singen. Lehrer, Schüler, Gäste – alle waren eingeladen den Chor Klassiker „Hallelujah“ von Leonard Cohen zu singen.
Die Schulleiterin, Kerstin Kleist, ließ verlauten: “Wir möchten es schaffen, bis zum Campusfest im Juni einen riesigen Hallelujah-Chor mit vielen Menschen aufzustellen. YouTube zeigt uns, dass dies sogar mit 1500 Menschen möglich ist.
Wir sind gespannt, ob das gesteckte Ziel bis zum Juni erreicht wird und drücken fest die Daumen.
Und wieder einmal ist ein erlebnisreicher „Tag der offenen Tür“ des Montessori Campus Hangelsberg vergangen.
Vielen Dank an alle Helfer.
Das Team des Montessori Campus Hangelsberg Clara Grunwald
Weitere Impressionen des Tages